Bereits zum zweiten Mal durften wir in der wunderschönen St. Michaelskirche in Niederrotweil zu Gast sein, wo wir am 8. Oktober 2023 bei Sonnenuntergang unser herbstliches Konzert mit unserem stimmgewaltigen „Markenzeichen“, dem Aslanuri Mravaljamieri (ასლანური მრავალჟამიერი), einem Paukenschlag gleich eröffneten.
Die St. Michaelskirche in Niederrotweil
Wie ihr aus unserem Blog wisst, stand das Konzert thematisch unter dem Motto Wein, Wetter, Wonne. Mit den drei auf die Eröffnung folgenden Stücken Heiamo (ჰეჲამო), Qalov Narinjiano (ქალოვ ნარინჯიანო) und Eukunat (ეუკუნათ კაკუტებს) widmeten wir uns aber erst einmal der Arbeit und gaben eine Vorstellung davon, wie man sich diese in verschiedenen Regionen Georgiens in alter Zeit mit Gesang unterhaltsamer gestaltete.
Vor gut gefüllten Sitzreihen folgten Stücke über das Wetter. Mit Gondsha (გონჯა) und Elia Lərde (ელია ლჷრდე) waren dies Lieder, die mit ihren geheimnisvollen Klängen und Harmonien versuchen, es zum Besseren zu beeinflussen und die Gottheiten je nach Großwetterlage um Regen oder Sonne zu bitten.
Ein wunderschöner Abend in der St. Michaelskirche – wir bedanken uns bei unserem Publikum
Im nächsten Abschnitt widmeten wir uns unter anderem mit zwei Liedern aus der Schweiz, dem „Guggisberglied“ und dem „Annelie, wo bisch geschter gsi?“ der Liebe und ihren Geheimnissen, die sich „hinder em Hus im Gärtli“ verbergen. Das traurig-tragische Va giorko ma (ვა გიჸორქო მა) aus Megrelien – zu Deutsch: „Liebst du mich nicht mehr?“ – klagte hingegen über die Herzensnöte unerfüllter Leidenschaft.
Um nach so viel Liebesglück und -unglück die Wonne nicht zu kurz kommen zu lassen, gingen wir dazu über, alles, was die Herstellung und den Genuss des Weines betrifft, zu besingen, darunter Stücke wie Samkrelo (სამყრელო) und Satsnakhluri (საწნახლური), in dem es auch den lieben Gott dürstet, während er den Weinbauern bei ihrer Arbeit zusieht.
… und am Schluss wird getanzt
Mit dem deutschen Stück „So trotten wir gemach und fromm“ wurde es dann feucht-fröhlich, und zur Krönung schwangen bei Varaida (ვარაიდა) unsere Georgischen Chormitglieder Nana (ნანა) und Tornike (თორნიკე) auch noch das Tanzbein.
Ein rundum gelungener Abend, wie uns der herzlich-herzhafte Applaus bestätigte!
Falls ihr nicht zu unserem Wein-launigen Konzert kommen konntet, so habt ihr bald die Chance, unser neues Programm bei einem weiteren Termin hören zu können – dieses Mal in Freiburg in einem echten Weinkeller:
Am Freitag, 8. Dezember um 20 Uhr im Weinschlösschen Freiburg, Wilhelmstraße 17A
Sonntag, 08. Oktober 2023, 19 Uhr, St. Michaelskirche Niederrotweil
Unser neues Programm ist fertig und wartet darauf, gehört zu werden! Mit Liedern, die in den Kaiserstuhl passen wie der Wein ins Glas, wollen wir den Herbst feiern.
Aus verschiedenen Regionen Georgiens, aus Deutschland und der Schweiz werden Arbeitslieder und Tanzlieder, Ritual- und Liebeslieder erklingen – fröhlich, scherzhaft, traurig, tragisch, bittend, dankend.
Der Eintritt ist frei – Spenden sind gerne gesehen.
Wie bei unserem Neujahrskonzert am 14. Januar 2023 angekündigt, haben wir Anfang Februar von den großzügigen Konzert-Spenden 500 € an die Georgische Hilfsorganisation „We are creating our future“ – auf Georgisch: ჩვენ ვქმნით საკუთარ მომავალს – übergeben.
Persönliche Übergabe der Neujahrskonzert-Spende in Tiflis
Die Organisation ist im ländlichen Raum Samegrelos tätig und unterstützt dort finanziell schwache Familien mit Dingen des täglichen Bedarfs wie zum Beispiel Kleidung, Grundnahrungsmittel und wichtige Medikamente, sowie Schulmaterialien und Spielsachen für die Kinder.
Wie in Georgien üblich, hat die rein ehrenamtlich geführte Organisation keine eigene Website, sondern eine Präsenz auf Facebook. Die Beiträge dort sind ausschließlich auf Georgisch, doch die Fotografien und Videoclips geben einen Einblick in die Arbeit der Gruppe – wie beispielsweise in diesem hier, wo mitzuerleben ist, wie Lana und Ako einer Familie in einem megrelischen Dorf eine große Freude machen:
Die Plätze der Auferstehungskirche in Littenweiler waren gut gefüllt, als wir am 14. Januar 2023 bei Einbruch der Dämmerung unser Neujahrskonzert von der Empore aus mit „Stille Nacht“ eröffneten. Zunächst war die helle Sopranstimme von Mariam als Solo zu hören, dann setzten Saxophon (Markus) und Orgel (Gabriele) ein – und nachdem die letzten Töne verklungen waren, übernahm der Chor: „Kirialesa“ singend schritten wir alle von hinten durch den Mittelgang zum Altarraum.
Noch ist der Chor nicht zu sehen …… schreitet aber langsam vom Eingang zum Altar
Daraufhin weihten Nana und Tornike unser Publikum in den megrelisch-georgischen Neujahrsbrauch „Kuchxa“ (კუჩხა) ein, bei dem ein*e Dorfbewohner*in mit dem geschmückten Chichilaki-Bäumchen (ჩიჩილაკი) in der Hand in der Nachbarschaft von Haus zu Haus geht. Als erster Gast, der im neuen Jahr über die Schwelle tritt, gilt diese Person als Glücksbringer und hat die Ehre, gute Prophezeiungen machen zu dürfen wie zum Beispiel, dass die älteste Tochter der Familie in diesem Jahr mit Sicherheit endlich einen geeigneten Mann zum Heiraten finden wird…
Tornike und Nana führen den Neujahrsbrauch „Kuchxa (კუჩხა)“ auf
In Lauf des Konzertabends spannten wir einen stilistisch weiten Bogen mit georgischen und deutschsprachigen Liedern, sowohl bekannte als auch weniger bekannte, zum Thema Winter – Weihnachten – Neujahr:
Beispielsweise erklang „Flockenfall und Stille“ aus Österreich oder „Maria durch ein‘ Dornwald ging“. Natürlich sangen wir traditionelle georgische Stücke wie Tsmidao Ghmerto (წმიდაო ღმერთო) und unseren „Evergreen“ Azlanuri Mravaljamieri (ასლანური მრავალჟამიერი) . Doch leichte und lustige Unterhaltungslieder durften auf keinen Fall fehlen, denn in Georgien wird an Weihnachten, das gemäß dem Julianischen Kalender am 7. Januar gefeiert wird, nicht nur besinnliche Musik gehört! Diese Lieder trug unser Ensemble vor (Nana, Pati, Mariam, Tornike, Markus), zum Teil mit der Panduri (Pati) begleitet.
Auch das wunderschöne Ukrainische Neujahrslied Shchedryk, welches wir seit Anfang des letzten Jahres in unserem Repertoire haben, durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen.
Mravaljamier- kraftvoll gesungen, auch aus dem Publikum heraus (links: Chorleiterin Gabriele)
Zum Abschluss sangen wir das beliebte Alilo „Ocda khutsa“ und bezogen unser Publikum mit ein. Es klang wundervoll – dreistimmig und kraftvoll im gesamten Kirchenraum!
Wie immer war es uns eine große Freude, vor einem Publikum singen zu dürfen, das uns seine Begeisterung so offen spüren ließ!
Doch nicht nur mit Applaus wurden wir verwöhnt. Auch unsere Chorkasse wurde großzügig bedacht mit einem Betrag von über 1000 €, von denen wir 500 € an das georgische Projekt „We are creating our future / ჩვენ ვქმნით საკუთარ მომავალს“ spenden. Mit dem Geld werden finanziell schwache Familien in Georgien unterstützt, zum Beispiel in Form von Schulmaterialien für Kinder, aber auch wichtigen Medikamenten.
Die Deutsch-ukrainische Gesellschaft Freiburg feierte am 7. Januar im Bürgerhaus Zähringen das Weihnachtsfest. Wir von Mze Shina waren eingeladen, das Bühnenprogramm mitzugestalten – mit dem beliebten ukrainischen Neujahrslied Shchedryk, das wir vor kurzem in unser Repertoire aufgenommen hatten. Außerdem sangen wir noch ein Alilo (georgisches Neujahrslied) und ein Mravaljamier (georgisches Festlied).
Auftritt vor vollem Saal
Die DUG schrieb in ihrer Einladung zum Fest: „Wir möchten, dass alle an diesem Tag spüren, dass wir eine große Familie sind, dass wir nicht alleine sind. […] In diesem Jahr sind alle Feiertage anders als in der Vergangenheit, weil das ukrainische Volk die Herausforderungen des Krieges überlebt.“
Das Programm war vielfältig und von ukrainischen Weihnachtstraditionen inspiriert. Es war beglückend für uns, dass wir mit unserem Gesang dazu beitragen durften, den Festgästen ein wenig Freude in diesen vom Krieg überschatteten Feiertag zu bringen.
Samstag, 14. Januar 2023, 17 Uhr, Auferstehungskirche in FR-Littenweiler
Winter, Weihnachten, Neujahr – darum dreht sich unser Konzert am georgischen Neujahrsabend*. Es werden traditionelle und weniger bekannte Lieder aus Georgien und dem deutschsprachigen Raum erklingen. Auch werden wir das wunderschöne Shchedryk aus der Ukraine singen.
Der Eintritt zum Konzert ist frei, Spenden sind uns natürlich willkommen! Einen Teil des Erlöses werden wir an eine kleine Organisation in Georgien spenden, die Kinder aus armen Familien unterstützt.
Wir freuen uns auf euer Kommen! Bitte beachtet, dass die Kirche eingeschränkt beheizt sein wird. Also… zieht euch warm an!
* Das Datum des Neujahrfestes richtet sich nach dem alten julianischen Kalender, der im Leben der Georgier:innen bis heute eine große Rolle spielt. Der „alte Neujahrstag“ wird als traditionsreicher Termin ebenso ausgiebig gefeiert wie der Neujahrstag am 1. Januar.
Ort der Veranstaltung:
Auferstehungskirche Littenweiler Kappler Str. 25 79117 Freiburg
Hintergrundbild Poster: VillaK / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ushba_2016_close.jpg / CC BY-SA 4.0
Im Rahmen der Sendereihe „Chormusik“ auf Deutschlandfunk Kultur wurde am 30.11.22 die Sendung „Die Schätze des singenden Volkes – Georgiens polyphoner Gesang“ ausgestrahlt. Darin wird unser Chor in einem ausführlichen Interview vorgestellt. Der Untertitel zur Sendung „Herausragende A-cappella-Aufnahmen mit Amateur- und Profichören“ freut uns ganz besonders. Neben Aufnahmen unseres Gesangs sind Aufnahmen von professionellen Chören aus Georgien wie dem Frauenchor aus Gori, dem Iberi Choir, einem Männerensemble aus Tiflis und dem Rustawi-Chor zu hören.
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